Mit einem berufsbegleitenden MBA-Studium am Institut für Akademische Weiterbildung (IAW) der Technischen Hochschule Ingolstadt qualifiziert sich Christoph Hirsch zum Experten für die Mobilität von morgen. Im Interview spricht der Entwicklungsingenieur im Bereich elektrifizierte Antriebe bei der AUDI AG über das Studium neben dem Beruf und seine beruflichen Ziele.
Herr Hirsch, Sie studieren seit dem Wintersemester 2019/20 den berufsbegleitenden MBA-Studiengang Mobilitäts- und Innovationsmanagement (MIM) am IAW. Warum haben Sie sich für ein Studium neben dem Beruf entschieden?
Bereits während meines dualen Bachelorstudiums an der THI habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, Beruf und schulische Fortbildung miteinander zu verbinden und die Theorie aus dem Studium in die Praxis umzusetzen. Auch bei meinem MBA geht es mir primär darum, meinen Horizont zu erweitern und dies in den beruflichen Alltag einfließen zu lassen. Als technikaffiner Ingenieur wäre es für mich undenkbar, zwei Jahre berufliche Auszeit zu nehmen und so den Anschluss an meine tägliche Arbeit zu verlieren. Das IAW bietet hier eine optimale Möglichkeit, das Studium bequem neben dem Beruf zu absolvieren.
Skizzieren Sie bitte kurz Ihren beruflichen Hintergrund.
Ich arbeite als Eigenschaftsentwickler in der Antriebsentwicklung der AUDI AG. Unser Team beschäftigt sich damit, die Betriebsstrategie elektrifizierter Antriebsstränge so auszulegen, dass dabei stets maximale Effizienz und der größtmögliche Kundennutzen im Vordergrund stehen. Dazu gehört zum Beispiel der Betrieb des Verbrennungsmotors im wirkungsgradoptimierten Verbrauchskennfeld oder das elektrische Fahren eines Plug-In-Hybriden im Stadtverkehr, um zur lokalen Emissionsminderung beizutragen. Die Palette an Elektrifizierungsvarianten reicht dabei von leicht elektrifizierten Konzepten, sogenannten Mild-Hybriden, bis hin zu Plug-In-Hybriden und reinen Elektrofahrzeugen. Ich übernehme in unserem Team neben den technischen Inhalten auch die koordinativen und administrativen Aufgaben.
Welche Studieninhalte des MBA reizen Sie ganz besonders? Was sind Ihre beruflichen Ziele nach dem Abschluss Ihres berufsbegleitenden Studiums?
Besonders interessant am Studiengang MIM finde ich die Verzahnung zwischen technischen und wirtschaftlichen Aspekten. Für mich als Techniker ist gerade der betriebs- und volkswirtschaftliche Kontext eine tolle Ergänzung zum Berufsalltag. Vor allem die übergreifende und vollumfängliche Betrachtung des Themas Mobilität fordert mich stets dazu heraus, über meinen persönlichen "Tellerrand" zu blicken und neuartige Herangehensweisen in Betracht zu ziehen. Das erworbene Wissen möchte ich dazu nutzen, neue Lösungsstrategien für bestehende Herausforderungen im beruflichen Alltag einzubringen und auch andere Teammitglieder zu animieren, über das bereits Bekannte hinauszudenken. Darüber hinaus werden mir die Kompetenzen in den Themen Personal- und Teamführung weiterhelfen die mir selbst gesteckten Karriereziele zu erreichen.
Welche Tipps würden Sie angehenden Studierenden mit auf den Weg geben, um Studium und Job optimal miteinander zu verbinden? Und haben Sie eine persönliche Strategie, um das erhöhte Arbeitspensum während den Prüfungsphasen zu stemmen?
Planung und Disziplin sind alles. Ich bin grundsätzlich ein sehr strukturierter Mensch, der immer vorausplant und versucht auf Unvorhersehbarkeiten zügig und pragmatisch zu reagieren. Ich kann nur jedem raten, während des Studiums am Ball zu bleiben und die vermittelten Inhalte zeitnah in die Praxis umzusetzen. Es gibt kaum eine bessere Lernstrategie, als die direkte Anwendung. Sollte es doch mal stressig und aufreibend werden, ist es hilfreich, sich kurze Auszeiten z.B. vom Beruf zu nehmen und seine Anstrengungen dann gezielt zu bündeln.
Was macht den MBA Mobilitäts- und Innovationsmanagement in Ihren Augen zu einem zukunftsfähigen Studiengang? Und warum würden Sie den MBA am IAW weiterempfehlen?
Mobilität spielt in der heutigen Zeit eine immer wichtigere Rolle. Die Globalisierung sorgt dafür, dass sich Menschen und Güter in einer nie geahnten Dimension um unseren Erdball bewegen. Vielerorts stößt man hierbei schon an natürliche Grenzen, denkt man nur an die verstopften Innenstädte während der Rushhour oder kilometerlange Lkw-Schlangen auf den Autobahnen. Besonders vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit und des steigenden Umweltbewusstseins sind die Herausforderungen der nächsten Jahre gewaltig. Vor allem ganzheitliche Mobilitätslösungen, bei denen aller Stakeholder berücksichtigt werden, waren in der Vergangenheit leider eher die Seltenheit, wie z.B. beim Thema E-Scooter. Dieser Komplexität in diesem Sektor muss man sich in den kommenden Jahrzehnten stellen und an geeigneten Lösungsstrategien arbeiten. Der MBA bietet hierfür die passende Basis, um sich genau mit diesen Themenfeldern auseinanderzusetzen.