Sie haben beide IT-Management am IAW studiert, seit 2019 haben Sie Ihren MBA in der Tasche. Warum haben Sie sich eigentlich für ein Studium neben dem Job entschieden?
Yener Cölkusu: Ich denke, dass ein berufsbegleitendes Studium eine großartige Möglichkeit ist, um sowohl im Job als auch akademisch zu wachsen und zu lernen. Man erlangt neue Fähigkeiten und Kompetenzen und kann so gezielt die eigene Karriere pushen. Gleichzeitig hilft dieses Studienmodell beim Ausbau des beruflichen Netzwerks und man knüpft viele Kontakte, die im Job von Vorteil sein können. Klar, ein Studium neben dem Vollzeitjob erfordert viel Zeit und Engagement, aber die Benefits, die man langfristig daraus ziehen kann, sind die Anstrengungen definitiv wert.
Murat Süzen: Ich habe mich zunächst intensiv über verschiedene Weiterbildungsprogramme informiert, ehe meine Wahl auf den MBA IT-Management am IAW fiel. Verglichen mit anderen Qualifizierungsprogrammen, hat mich der MBA überzeugt, weil er am besten zu meinen persönlichen Bedürfnissen gepasst hat. Durch die gute Aufteilung der einzelnen Module konnte ich Familie und Beruf trotz Studium gut miteinander vereinbaren. Außerdem wollte ich mit 38 Jahren auch sehr viel bewusster studieren als mit 21, als mir ein schneller Studienabschluss noch wichtiger war als das akademische Hinterfragen der Studieninhalte. Nicht zuletzt wollte ich mit einem MBA-Studium die Voraussetzungen für eine spätere Promotion erfüllen.
Das berufsbegleitende Studium am IAW ist nicht die einzige Parallele. Neben Ihrem Vollzeitjob haben Sie sich gemeinsam selbstständig gemacht und die Lernplattform SC-DigiTrain gegründet. Was genau steckt hinter SC-DigiTrain?
Yener Cölkusu u. Murat Süzen: Als studierte Wirtschaftsinformatiker sind wir natürlich fachlich im Thema und wir wissen aus eigener Erfahrung, wie wichtig das Prinzip des „Lifelong Learning“ ist. Bei unseren bisherigen Arbeitgebern Fujitsu Siemens, Audi, Volkswagen und CARIAD haben wir sowohl kaufmännische Aufgaben als auch Führungsaufgaben wahrgenommen. Dieses Knowhow hat uns dann auch beim Aufbau eines eigenen Unternehmens sehr geholfen. Weiterhin sind wir beide seit Jahren ehrenamtlich in der Beratung von jungen Migranten und Geflüchteten aktiv. 20 Geflüchtete konnten wir schon im deutschen Arbeitsmarkt vermitteln, die meisten davon im IT-Bereich. Wir waren also schon immer motiviert, einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten und das war sicher mit ein Grund, SC-DigiTrain zu gründen.
Im Prinzip ist SC-DigiTrain eine Ideeninitiative, um neue Konzepte für Lernplattformen zu analysieren, zu erproben und an die aktuellen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen kreativ und iterativ anzupassen. „SC“ steht dabei für unsere Nachnamen Süzen und Cölkusu, das Kunstwort „DigiTrain“ verbindet die beiden Begriffe „Digitalisierung“ und „Training“ und beschreibt dabei gleichzeitig unsere eigene „digitale Reise“ auf dem „digitalen Train bzw. Zug“.
Mit SC-DigiTrain wollen wir Bildung und Spaß verbinden. Unsere Lernplattform bietet strukturierte und interessante Kurse, die von IT-Experten und IT-Pädagogen entwickelt wurden. Wir wollen Kinder dabei unterstützen, ihre Problemlösungsfähigkeiten herauszubilden und sich erste Programmierkompetenzen anzueignen. Dabei fördern kreatives Denken und die Visualisierung ihrer eigenen Ideen die Entfaltung von gestalterischen Fähigkeiten durch Ausprobieren.
Wie ist die Idee entstanden, zu gründen und Programmier-Kurse für Kinder anzubieten?
Yener Cölkusu u. Murat Süzen: Schon während unseres Masterstudiums am IAW haben wir beide bereits die ein oder andere kreative Firmenidee entworfen und gepitched. Diese Team-Synergie wollten wir auch nach dem Studium beibehalten. Außerdem betreuen wir seit 2016 einen Digital-Kindergarten und kennen uns im relevanten Umfeld, also der frühkindlichen IT-Bildung, aus. Für uns steht hier der Nutzen für die Gesellschaft ganz klar im Vordergrund. Darüber hinaus haben wir festgestellt, dass der Fachkräftemangel in IT-Berufen so früh wie möglich angegangen werden muss. Und so kam uns also nach gemeinsamem Brainstorming die Idee zu SC-DigiTrain.
Was sind Ihre Pläne mit SC-DigiTrain in den nächsten Jahren? Wohin soll die Reise gehen?
Yener Cölkusu u. Murat Süzen: Wir sind total gespannt, was die Zukunft für SC-DigiTrain bereithält. In den nächsten Jahren wollen wir auf jeden Fall unser Angebot an IT-Trainingsprogrammen und -Trainingskursen für Kinder erweitern und diversifizieren, um so noch mehr Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln und sich ihrem Interesse an Technologie zu widmen. Wir wollen auch zukünftig sicherstellen, dass unsere Kurse nicht nur lehrreich, sondern auch unterhaltsam und interaktiv sind, um so zu gewährleisten, dass die Kinder begeistert und engagiert bleiben. Darüber hinaus wollen wir unsere Partnerschaften mit Kindergärten, Schulen und gemeinnützigen Organisationen ausbauen, um dafür Sorge zu tragen, dass wir noch mehr Kindern Zugang zu unseren Kursen bieten können.
Kurz gesagt: Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, SC-DigiTrain als Marke und als regionalen Anbieter von IT-Trainingsprogrammen für Kinder auf dem Markt zu etablieren. Wir glauben fest daran, dass wir damit einen wichtigen, nachhaltigen Beitrag zur Förderung der technischen Fähigkeiten von Kindern leisten und wir sind überzeugt, dass wir ihnen mit unseren Kursen das Knowhow mitgeben, von dem sie noch im späteren Berufs- und Erwachsenenleben profitieren. Denn im Endeffekt kommt ja kein Berufsfeld ohne Informatik aus und egal, wofür sich die Kinder später dann tatsächlich beruflich entscheiden, werden sie auf die ein oder andere Weise immer Berührungspunkte mit der IT haben. Und genau dafür vermittelt SC-DigiTrain schon im Kindesalter das entsprechende Grundverständnis.