Für Dr. Stefan Buhl ist lebenslanges Lernen essenziell für den beruflichen Erfolg. Seit Oktober 2020 studiert er nun berufsbegleitend am Institut für Akademische Weiterbildung (IAW) Elektromobilität und Fahrzeugelektrifizierung und macht sich fit für die Mobilität der Zukunft. Im Interview spricht der Systemingenieur für Brennstoffzellensysteme bei der MAN Truck & Bus SE über das Studium neben dem Beruf und erklärt, was den berufsbegleitenden Master am IAW auszeichnet.
Warum haben Sie sich für ein Studium neben dem Beruf entschieden? Was hat Sie dazu motiviert, beruflich wie auch persönlich?
2017 habe ich meine Promotion im Bereich der Verbrennungskraftmaschinen abgeschlossen. Schon zwei Jahre zuvor hatte der Umbruch in der Antriebstechnologie, zumindest in meiner Wahrnehmung, endgültig begonnen und mir war klar, dass ich mich weiterentwickeln muss und auch möchte. Bei der MAN Truck & Bus SE wurde mir von Anfang an die Möglichkeit gegeben, mich im Bereich der alternativen Antriebe zu verwirklichen und diese Möglichkeit habe ich auch mit großem Engagement und Begeisterung wahrgenommen.
In der Praxis wurde mir dann schnell klar, dass ich verloren gegangenes Know-how aus meiner Ausbildung, zum Beispiel Grundlagen der Elektrotechnik, reaktivieren und mir neues Wissen, zum Beispiel im Bereich der Batterietechnologie, aneignen muss, um die neuen Aufgaben bewältigen zu können und meinen eigenen Ansprüchen gerecht zu werden.
Auf den Master Elektromobilität und Fahrzeugelektrifizierung hat mich ein Arbeitskollege aufmerksam gemacht. Die Auswahl an Vorlesungen entsprach ziemlich genau meinen Vorstellungen und als ich dann noch von der extrem großzügigen Unterstützung durch MAN erfahren habe, war für mich klar: „Das möchte ich machen!“
Skizzieren Sie bitte kurz Ihren beruflichen Hintergrund.
Ich bin als Systemingenieur für Brennstoffzellensysteme (BZ-Systeme) im Nutzfahrzeugbereich tätig. Neben der eigentlichen Entwicklungsarbeit auf Systemebene beschäftige ich mich auch mit den Schnittstellen des BZ-Systems und weiteren Komponenten innerhalb des Nutzfahrzeug-Antriebstrangs, wie zum Beispiel die Batterie.
Gerade die Vielseitigkeit meiner Aufgabe und die Erarbeitung des dafür notwendigen (Basis-)Wissens in verschiedensten (ingenieurs-)wissenschaftlichen Disziplinen, wie Thermodynamik, Strömungsmechanik oder Elektrotechnik, empfinde ich persönlich als superspannende Herausforderung.
Was macht den Master Elektromobilität und Fahrzeugelektrifizierung in Ihren Augen zu einem zukunftsfähigen Studiengang? Und warum würden Sie den Studiengang am IAW weiterempfehlen?
Ich bin davon überzeugt, dass ‚lebenslanges Lernen‘ nicht nur eine Phrase, sondern eine absolute Notwendigkeit ist. Aufgrund der zunehmenden Komplexität und der erhöhten Entwicklungsgeschwindigkeit in nahezu allen technischen Bereichen wird das lebenslange Lernen für den individuellen beruflichen Erfolg, aber auch für die Unternehmen am Entwicklungs- und Produktionsstandort Deutschland essenziell wichtig. Ich hatte mich daher schon länger nach einem Aufbaustudium umgesehen und das Vorlesungsangebot am IAW entspricht ziemlich genau dem, was ich für die neuen Technologien als Basiswissen voraussetze.
Wer die Zeit aufbringen kann und den Aufwand nicht scheut, den ein vollwertiges Studium neben dem Beruf mit entsprechenden Leistungsnachweisen mit sich bringt, dem kann ich das berufsbegleitende Studium am IAW absolut empfehlen. Ich war wirklich positiv überrascht, welches Engagement sowie Fach- und Allgemeinwissen manche Professoren mitbringen. Das hat einfach eine andere Qualität als zum Beispiel eine einwöchige Fortbildungsmaßnahme, die ja häufig von verschiedenen Veranstaltern angeboten wird.
Mit Blick in die Zukunft: Was sind Ihre beruflichen Ziele nach dem Abschluss Ihres berufsbegleitenden Studiums?
Ich denke, dass die Transformation im Verkehrssektor gerade erst Fahrt aufgenommen hat und wir noch unglaublich viele Herausforderungen zu bewältigen haben. Ich darf/muss noch viele Jahre im Berufsleben stehen und möchte mich daher selbst in die Lage versetzen, den laufenden Transformationsprozess zukünftig noch intensiver mitgestalten zu können und auch innerhalb der MAN an der ein oder anderen Stelle die richtigen Impulse zu geben.